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Vorerinnerung

 

Es spricht der Verfasser: Seit ich nachzudenken im Stande bin, sagte ich verwundert zu mir selbst: Ist etwa keine Weisheit in Edom, (Bezeichnung der Christen) und die Vernunft geschwunden von den Nazaräern, daß sie ihre, der menschlichen Vernunft widersprechenden Glaubensdogmen, ohne genügende Beweise aus den Propheten annehmen, da diejenigen Verse, die sie aus den Propheten zum Beweise für sich anführen, gar keinen Beweis liefern, und ihnen daher auch nichts nützen können, wie dies denen, die ihre Schriften aufmerksam lesen, wohlbekannt ist, und aus vielen Stellen dieses Buches erhellen wird, bis ich in ihren Geschichtsbüchern - in ihrer Sprache Chronik genannt - in Bezug auf die heidnische Gottesverehrung vor der Geburt Jesu erzählt fand, daß sie (die Heiden) unter anderen glaubten, einer ihrer Götter fei ohne vorhergegangene Begattung zweier Personen verschiedenen Geschlechtes, von einer Jungfrau geboren worden, ein anderer sei aus dem Gehirn einer Jungfrau entsprungen, ferner, ein König habe seinen Sohn gekocht den Göttern zum Essen vorgesetzt, diese aber haben sich nicht nur geweigert zu essen, sondern haben diesem Sohn das Leben wiedergegeben, und dergleichen Unsinn und Irrthümer mehr, die Aehnlichkeit haben mit jenen Irithümern, welche nunmehr in ihren Glaubensschriften angetroffen werden.
Von da ab ward es mir unbezweifelt klar, daß sie diese widersinnigen Dogmen und Irrthümer als Erbstück von ihren Altvordern überkommen, und daß, irre geleitet durch die Erdichtungen ihrer Väter, sie sich durch Gewohnheit von Jugend auf mit diesen Erdichtungen so vertraut gemacht haben, bis solche ihren Augen ganz naturgemäß und nicht widersinnig erschienen, denn Gewohnheit wird zur zweiten Natur, wie aus ihren Schriften hervorgeht.
Das oben Erwähnte findest du in der großen, in polnischer Sprache gedruckten Chronik, nach dem geschlechtsregister des Perez und Serach, bald zu Anfang dieses Werkes.
Nunmehr will ich den Beginn machen, die Fragen, Einwürfe und Beweise der Christen mit den Entgegnungen darauf anzuführen, nachdem ich Gott um seinen Beistand anflehe, mich in Rücksicht auf jedes Einzelne, den Weg der Wahrheit leiten zu wollen.