Kapitel 4
Ein vornehmer Lutheraner äußerte sich gegen mich: Du weißt, was in unserem Evangelium geschrieben steht, Acta Apostolorum 5,34, daß der Patriarch und große jüdische Lehrer Rabbi Gamliel zu den Juden, in Bezug auf die Apostel Jesu gesprochen, wie folgt: Befaßt euch nicht mit diesen Leuten und lasset sie! denn ist ihre Absicht und ihr Unternehmen blos Menschenwerk, so wird es bald von selbst zerfallen; ist es hingegen Gottes Sache, so wird sie nicht unterdrückt werden können, sondern wird bestehen; daß ihr ja nicht als Papismus des Götzendienstes in ihren Kirchen!
Sicherlich ist der Götzendienst nicht nach dem Willen Gottes und sein Befehl, und dennoch ist er bis auf den heutigen Tag noch nicht vernichtet.
Der Irrlehrer Muhammed hat für die Ismaeliten eine Lügenhafte Religion gestiftet, deren Lügenhaftigkeit auch ihr anerkennt; und gleichwohl dauert diese ihre lügenhafte Religion bis jetzt schon nahe an tausend Jahr, und ist heutigen Tages noch nicht vernichtet.
Kannst du wohl sagen, diese beiden Religionen, die des Götzendienstes nämlich und des Irrlehrers Muhammed, seinen entstanden nach dem Willen Gottes und auf seinen Befehl, weil sie bis jetzt noch nicht vernichtet worden, sondern sich diese ganze lange Zeit erhalten haben?
Ich weiß ohne Zweifel, daß dies kein vernünftiger Mensch behaupten wird. Nein, die Ursache ist keine andere, als daß Gott denkt, laßt die Thoren, sie werden dereinst schon zur Rechenschaft gezogen werden, welche Ursache auch im Tractat Abodah Sarah, bei Gelegenheit der an Rabbi Gamliel gerichteter Frage, angegeben wird,
h) Ueberdies geht bekanntlich aus den Propheten hervor, daß der Götzendienst bis zur Zeit des Messias, dessen Ankunft wir erhoffen, fortdauern wird; denn erst von jener Zeit heißt es Jesch 2,18: Die Götzen werden ganz verschwinden. Zephanjah 2,11: Furchtbar waltet der Herr über ihnen, denn er vernichtet alle Götter der Erde, und es werden vor ihm anbeten, ein Jedes an seinem Orte, alle Inseln der Völker. Secharjah 13,2: Und es wird sein an selbigem Tage, spricht der Herr Zebaoth, werde ich ausrotten den Namen der Götzen von der Erde, und es wird kein Andenken mehr an sie sein f. Dann erst wird jener Vers dort 14,9 in Erfüllung gehen: Und Gott wird sein König über der ganzen Erde, an jenem Tage wird Bote sein Einer und sein Name Einer.