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Kapitel 2

 

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Die Christen behaupten, Gott habe die israelische Nation verworfen, weil sie die Lehre des von ihm gesandten Messias kein Gehör gegeben, ja, denselben sogar gekreuzigt hat; die Christen hingegen habe er erkoren und um ihres Seelenheiles willen für sie gelitten, weil sie ihn aufgenommen und gläubig anerkannt haben.

Antwort:
Ihre Behauptung ist unwahr, denn vor den Auftreten Jesu gestehen sie selbst ein, waren sie Gottesläugner und Götzendiener, aber auch nach diesen Auftreten haben sie ihn, bis erst nach einigen Jahrhunderten, weder aufgenommen, noch gläubig anerkannt, sie haben vielmehr ihn, seine Jünger, Apostel und sämtliche Anhänger der Vernichtung preisgegeben.
So ließ der römische Kaiser Nero den Petrus und den Paulus zu Rom im Jahre 75 ihrer Zeitrechnung eines ungewöhnlichen Todes sterben,
a) weil sie das Volk zum Glauben Jesum verleiten wollten; Kaiser Decius befahl, den Laurentius auf eisernen Roste, zu Rom, lebendig zu rösten.
b) ebendfalls weil er versucht, zum Glauben an Jesum zu verleiten, im Jahre 254 ihrer Zeitrechnung, und so haben alle nachfolgende Kaiser die Schriften verfolgt, die Päbste und Anhänger der Religion Jesu hinrichten lassen, wie in ihren Geschichtsbüchern zu finden.
Der erste Kaiser, der den Glauben an Jesum angenommen, war Kaiser Konstantin, welcher seinen früheren Glauben verließ, den christlichen annahm und als Staatsreligion einführte, um das Jahr 300 nach dem Tode Jesu; von ihm heißt es Daniel 11, 8: Ein Fürst wird der ihm angethanen Schmach ein Ende machen, und ihn nicht mehr schmähen.
Zu seiner (Konstantins) Zeit lebte der gelehrte Arius, der ein polemisches Werk gegen das Christenthum schrieb, dessen Worte aber Konstantin nicht beachtete.
Nach Konstantins Tode jedoch folgte ihm sein Sohn, ebenfalls Konstantin nach ihm geheißen, in der Regierung, dieser gab dem Gelehrten Arius Beifall, und wich von der christlichen Lehre ab;
 
c) auch der dem selben in der Regierung nach folgende Sohn, Kaiser Julian, hing der von der christlichen Lehre abweichenden Meinung des Arius an, gleicherweise des Letzeren Sohn und Enkel, und noch heutigesTages giebt es Anhänger dieser Meinung des Arius, welche mit dem Namen die arianische Secte bezeichnet werden.
Die Preußen, zu denen Wiktech, der Bischof von Prag kam, um ihnen den Glauben Jesu zu predigen, hieben denselben in Stücke im Jahr 990,
d) die griechische und polnische Nation haben diesen Glauben erst im Jahre 1400 und später angenommen,
e) wie alles dieser ihre Geschichtsbücher bekunden.
Ja,noch heutzutage werden zwischen ihnen Manichäer angetroffen, welche gemäß ihrer alten Gewohnheit Schlangen, Bäume, Steine und Feueranbeten,
f) in ihren Kirchen selbst haben noch zur Stunde die Götterbilder von Silber und Gold, von Holz und Stein nicht aufgehört und ganz besonders die Hostien aus Brot, welche sie Verehrung erweisen, ähnlich ihrer uralten Gewohnheit.
Alles dies thun sie der Vorschrift Jesu entgegen, der dies streng verboten hat; selbst den Genuß der Götzenopfer haben seine Jünger und Apostel verboten.
Ingleichen ist der Genuß des Erstickten und des Blutes im Evangelium verboten, und doch enthalten sich dessen auch die ausgezeichnetsten Schriften nicht; ferner entweihen sie den Sabbath, ein strenges Verbot, das Jesus selbst, seine Jünger und sämmtliche Anhänger, fünfhundert Jahr hindurch beobachtet; nachher erst fingen sie an, in Gemäßheit einer Verordnung des Pabstes, anstatt des Sabbaths, den Sonntag zu feiern;
g) was weder Jesus noch seine Jünger je geboten.
Demnach nunmehr, wie können sie behaupten, er habe sie erkoren, weil sie ihn aufgenommen, da sie doch früher beflissen gewesen, alle seine Anhänger vom Erdboden zu vertilgen, während sie auch heutzutage sich nicht genau nach seiner Vorschrift richten, sondern bald mehr, bald weniger thun,als das Evangelium vorschreibt; am Schlusse des Evangeliums aber wird ein schwerer Fluch ausgesprochen über diejenigen, die zu dessen Worten etwas hinzuthun oder davon hinwegnehmen, wie dies den Lesern desselben bekannt ist, und wovon noch im Kapitel 49 und 50 dieses Theils die Rede sein wird.